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Presse //

Wochenblatt 2016 Bericht Eurofolk Festival

"Am regulären Festival festhalten"
Ingelheimer Wochenblatt
06.02.2021

"mittelhessen"
05.05.2020

Alternativen für
Ingelheimer Folk-Festival


Die Nachricht stimmt Fans von Folkmusik traurig: Das Festival in Ingelheim muss wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Doch die Organisatoren suchen bereits Alternativen.

 

INGELHEIM - Normalerweise wäre es ab 12. Juni wieder soweit gewesen. Das 49. Eurofolk-Festival auf dem Ingelheimer Burgkirchengelände hätte angestanden. Drei Tage Musik, gute Laune bei Sonne wie auch bei Regen, die besondere Atmosphäre zwischen den Ständen, ein kleiner Urlaub mitten in der Stadt vor den beiden Bühnen im Rosengarten und an der Kirche. Das Festival ist berühmt dafür, sich seine ursprüngliche Hippie-Atmosphäre besser bewahrt zu haben als andere und ist ein Geheimtipp für Fans von internationaler Folkmusik im ganzen Land.

Doch was eine ganze Weile schon befürchtet worden war, ist seit Ende April nun auch offiziell. Der organisierende Folk-Verein hat sich entschlossen, das Festival für 2020 abzusagen. Definitiv keine leichte Entscheidung, wie die Vorsitzende des Vereins, Marie-Sophie Heiland, berichtet. „Viele Veranstaltungen in Deutschland sind ja bereits weit vorausblickend abgesagt worden. Sogar das Oktoberfest, das erst im Herbst stattfindet. Wir wollten aber nicht zu rasch entscheiden und haben sowohl die Diskussionen in der Politik als auch die Entwicklung der Sars-CoV-2 Pandemie genau beobachtet. Irgendwann aber musste eine Entscheidung getroffen werden.“

Ein zusätzliches Problem für die Mitglieder des Folk-Vereins: Nachdem bundesweit bekannt gegeben wurde, dass Großveranstaltungen noch bis Ende August zu unterbleiben hätten, hätte eigentlich Klarheit herrschen können. Doch im Gegensatz zu anderen Bundesländern, die unterschiedliche Definitionen des Begriffs Großveranstaltung vorlegten, sei die Politik in Rheinland-Pfalz im Vagen verblieben. „Baden-Württemberg etwa sagt ganz klar: Alles bis 1000 Besucher ist okay“, so Heiland. „Da hätten wir theoretisch überlegen können, das Festival vielleicht doch stattfinden zu lassen. Aber in Rheinland-Pfalz gibt es keine zahlenmäßige Obergrenze.“ Mittlerweile aber habe die Stadt Ingelheim selbst eine Grenze von 500 Besuchern gesetzt, und damit sei es sowieso unwahrscheinlich, dass das Festival genehmigt werden könnte. „Wir unterstützen diese Grenzsetzung aber“, stellt Heiland klar. „Wir haben auch lange darüber nachgedacht, wie wir uns verhalten würden, wenn wir rechtlich gesehen das Festival doch durchführen könnten. Und wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass uns auch in diesem Fall die Verantwortung einfach zu groß wäre. Da geht es dann eben auch um Solidarität, um Menschenleben, darum, niemanden unnötig zu gefährden.“

Und so muss das 49 Jahre alte Folk-Festival dann in diesem Jahr also tatsächlich zum ersten Mal ausfallen. Ja, das gehe den Aktiven, die so viel Herzblut in jedes Festival stecken, schon an die Substanz. Doch man sei nicht nur traurig, sagt Heiland. „Wir sind auch froh, dass jetzt eine Entscheidung gefasst wurde und wir planen können, wie es weitergeht“. Denn finanziell stehe der Verein nach den vergangenen guten Jahren solide da und sei durch den Ausfall des Festivals nicht gefährdet. Dabei helfe auch die Unterstützung der Stadt Ingelheim, für die man sehr dankbar sei. Und nun möchte der Verein versuchen, soweit es möglich ist, auch selbst ein wenig zu helfen und Musiker wie Freunde des Festivals über die festivallose Zeit hinweg zu trösten. „Wir haben verschiedene Ideen“, sagt Heiland, „da sind sicher auch ein paar verrückte Träume dabei, aber daraus entstehen ja oft gute Dinge.“ Auf jeden Fall strebe man in Richtung eines Online-Festivals, zu dem dann verschiedene Künstler entweder live zu dem Zeitpunkt, zu dem sie eigentlich auf der Bühne gestanden hätten, Beiträge einspielen oder, wenn das nicht möglich ist, diese vorher aufnehmen. „Ganz toll wäre es, wenn wir auf diese Weise dann auch Spenden generieren könnten, mit denen wir all denen, die finanziell vom Festival abhängig sind, unter die Arme greifen können.“

Für dieses Ziel wird nun in den kommenden Wochen in Ingelheim weiter geplant. Und mit etwas Glück fällt das Eurofolk-Festival ja vielleicht aus, aber findet auf eine andere Weise dann dennoch statt.

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